Psychoonkologie

Die Psychoonkologie beschäftigt sich mit den psychosozialen Aspekten von Krebserkrankungen und unterstützt Patientinnen parallel zur Tumortherapie und auch danach. Für eine gute psychoonkologische Betreuung benötigt es eine spezifische Ausbildung, dies können Psychiater oder Psychologen übernehmen. Sie sind fester Bestandteil eines Tumorzentrums.


Man schätzt, dass ungefähr ein Drittel bis die Hälfte der an Krebs erkrankten Patientinnen im Verlauf psychisch so belastet sind, dass sie von der Betreuung durch eine Psychoonkologin profitieren könnten. Instrumente, wie z. B. ein Distress-Parameter, können hilfreich sein, ob eine Patientin sich psychisch sehr belastet fühlt. Nicht zu vergessen sind dabei auch die nächsten Angehörigen, die oft die wichtigste Stütze für die Erkrankten sind und dadurch auch psychisch belastet sein können. Am häufigsten sind die sogenannten psychischen Anpassungsstörungen an die schwierige Lebenssituation, gefolgt von Depressionen und Angststörungen.

Vielen Menschen mit einer Krebserkrankung gelingt es nach einer schlechten Nachricht durch den Arzt, ihr emotionales Gleichgewicht nach Tagen bis wenigen Wochen wiederzuerlangen. Wenn dies nicht gelingt, kann der Kontakt mit einer Psychoonkologin hilfreich sein. Aber auch Monate nach Abschluss der Therapie können sich Patientinnen erheblich überfordert fühlen, dann wenn die engmaschige Betreuung längst nicht mehr stattfindet. Patientinnen sollten daher in jedem Fall wissen, wo sie auch zu einem späteren Zeitpunkt Hilfe in Anspruch nehmen können und informiert sein, dass dies keine Seltenheit oder gar Schwäche darstellt.